Was ist Bildung für nachhaltige Entwicklung?

Bildung für nachhaltige Entwicklung, kurz BNE, basiert auf dem Konzept der Nachhaltigkeit. Der Begriff Nachhaltigkeit stammt aus der Forstwirtschaft und entstand im 18. Jahrhundert. Er beschreibt die Forderung, dass nur so viel Holz geschlagen werden darf, wie auch wieder nachwachsen kann.

Die zentralen und globalen Herausforderungen an die Nachhaltigkeit, mit denen sich Politik und Wirtschaft aber auch jeder Einzelne auseinandersetzen sollte, sind die Sicherung der Umwelt als menschliche Lebensgrundlage und die Bekämpfung der Armut weltweit. Dies verdeutlicht die Wechselwirkung zwischen Mensch und Umwelt sowie Entwicklungs- und Industrieländern.

© Fotograf: Carlo Bansini

Um diese Herausforderungen zu meistern, wird Nachhaltigkeit seit den 90er-Jahren von 178 Staaten weltweit als Orientierung für die eigene Politik anerkannt. Nachhaltigkeit zielt auf eine ökologisch verträgliche, sozial gerechte, kulturell vielfältige sowie wirtschaftlich faire und leistungsfähige Entwicklung ab. Das bedeutet:

  • den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen
  • Gerechtigkeit in der Aufteilung und Nutzung der Ressourcen weltweit und
  • zwischen den Generationen
  • die Erhaltung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit
  • Überdenken der bisherigen Wirtschafts-, Konsum- und Lebensmuster

Nachhaltigkeitsstrategien

Um eine weltweite nachhaltige Entwicklung zu erreichen, sind Veränderungen in unserer Lebens- und Wirtschaftsweise notwendig. Das umfasst etwa die Herstellung von Produkten, die Nutzung oder die Zugänge zu Ressourcen. Ansatzpunkte dazu bieten die Nachhaltigkeitsstrategien „besser“, „anders“, „weniger“ und „gerechter“:

  • Besser: effizientere Nutzungsformen finden und entwickeln
  • Anders: die Belastbarkeit von Ökosystemen, Kreisläufe und Jahreszeiten berücksichtigen
  • Weniger: den Verbrauch von Ressourcen durch Verzicht auf umweltbelastende Prozesse oder Überflüssiges reduzieren
  • Gerechter: weltweit und zwischen den Generationen Ungerechtigkeiten verringern sowie den Zugang zu Ressourcen fair gestalten

Auch Deutschland hat sich dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtet. Unter anderem gehört hierzu die Verankerung des Konzeptes Bildung für nachhaltige Entwicklung in allen Bildungsbereichen. Das Konzept zielt darauf ab, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln zu ermöglichen. Ziel ist die Stärkung von Gestaltungskompetenz. Die Lernenden werden in die Lage versetzt, sinnvolle Handlungsentscheidungen zu treffen, indem sie die Konsequenzen für künftige Generationen, unsere Umwelt und das Leben in anderen Weltregionen berücksichtigen.