Was ist das Weltaktionsprogramm?

© Fotograf: Carlo Bansini
Bildung für nachhaltige Entwicklung ist ein zentrales nationales wie internationales Thema. Entscheidende globale Themen wie Klimawandel, Wasserknappheit, der Verlust von Biodiversität, Bodendegradation und Rohstoffmangel müssen in den nächsten Jahrzehnten gemeistert werden, um für die nachfolgenden Generationen den Erhalt von Rohstoffen und die Chancengleichheit zu sichern und auszubauen.
Diese angestrebte Veränderung und Verbesserung der Chancen kann durch Bildung entscheidend gefördert werden. Hierbei muss Bildung für nachhaltige Entwicklung als Antrieb und Methode wirken.
Zur Umsetzung und Verankerung nachhaltiger Entwicklung gaben die Vereinten Nationen in 2014 auf ihrer Weltkonferenz BNE den Startschuss für das fünfjährige Weltaktionsprogramm, das von 2015 bis 2020 laufen wird. Dies schließt sich nahtlos an die UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ von 2005 bis Ende 2014 an.
Das Weltaktionsprogramm soll ein konkreter und praxisnaher Beitrag zu den Post-2015-Entwicklungs- und Bildungsagenden sein. Hierbei wird erstmalig Bildung für eine nachhaltige Entwicklung als eigenes Ziel formuliert.
Der zweifache Ansatz des Weltaktionsprogramms ist die Integration der nachhaltigen Entwicklung in die Bildung und die Integration der Bildung in die nachhaltige Entwicklung. Hierdurch werden folgende Ziele festgelegt:
- Neuorientierung von Bildung und Lernen zur Aneignung des Wissens, der Fähigkeiten, Werte und Einstellungen, die notwendig sind, um zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen
- Stärkung der Rolle von Bildung und Lernen in allen Projekten, Programmen und Aktivitäten, die sich für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen
Um diese Ziele umzusetzen, wurden im Weltaktionsprogramm verschiedene Handlungsfelder priorisiert, die die Integration von Bildung für nachhaltige Entwicklung in unterschiedlichen Bereichen wie Bildung und Politik vorantreiben sollen.
- Politische Unterstützung zur Integration des BNE-Konzepts in die Politik
- Ganzheitliche Transformation von Lern- und Lehrumgebung
- Kompetenzentwicklung und -Stärkung bei Lehrenden und Multiplikatoren für effektivere Ergebnisse im Bereich BNE
- Stärkung und Mobilisierung der Jugend
- Förderung nachhaltiger Entwicklung auf lokaler Ebene durch Ausweitung der BNE-Programme und –Netzwerke auf der Ebene von Städten, Gemeinden und Regionen
Diese fünf Bausteine bilden die Basis für den in 2016 angestrebten Aktionsplan, der ab 2017 umgesetzt werden soll. Dabei steht der integrative Ansatz der dauerhaften und sichtbaren Verankerung von BNE in Curricula, Lehrplänen, Ausbildungsordnungen und Agenden im Vordergrund. Zur Durchführung des Aktionsprogramms wird ein Netzwerk aus sechs Fachforen, die die Bildungsbereiche Frühkindliche Bildung, Schulische Bildung, Berufliche Bildung, Hochschulbildung, informelles und non-formales Lernen/Jugend sowie Kommunen repräsentieren, aufgebaut, das gemeinsam mit Partnernetzwerken seine Fachkompetenzen und Themenpapiere an die Nationale Plattform weitergeben. Diese Plattform mit rund 35 TeilnehmerInnen vereint unter dem Vorsitz der Staatssekretärin des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, hochrangige Mitglieder aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft und erarbeitet den nationalen Aktionsplan.