Planspiel Palmöl für Berufsschulen

Das Projekt „Planspiel Palmöl für Berufsschulen“ ist erfolgreich abgeschlossen.

© Fotograf: Anne Hebekeuser

Kaufen Sie eigentlich Palmöl? Mit hoher Wahrscheinlichkeit! Denn ganz egal ob Pizza, Schokolade oder Waschmittel – in vielen Produkten des alltäglichen Bedarfs ist Palmöl enthalten. Jährlich werden weltweit 50 Mio. Tonnen Palmöl produziert – und die globale Nachfrage steigt rasant an. Ein Boom mit fatalen Folgen: Denn die riesigen Palmölplantagen gefährden die Regenwälder in Südostasien, bedrohen die dortige Artenvielfalt und schädigen das Klima nachhaltig. Es stellen sich die Fragen: Können wir auf das günstige und qualitativ hochwertige Öl aus dem Regenwald überhaupt verzichten? Welche Maßnahmen müssten ergriffen werden, um den Handel mit palmölhaltigen Produkten nachhaltig und fair zu gestalten? Und wie kann eigentlich der Konsument besser aufgeklärt werden?

Gemeinsam greifen der Wissenschaftsladen Bonn e.V. (WILA Bonn) und Innowego – Forum Bildung & Nachhaltigkeit eG diese Fragen und die Problematik Palmöl auf und wenden sich mit einem neuen Planspiel bewusst an Menschen, die im Einzelhandel tätig sind. Ziel des Planspiels ist es, SchülerInnen kaufmännischer Berufsschulen für die gravierenden ökologischen Risiken der Palmölproduktion zu sensibilisieren und über das Produkt mit seinen besonderen Vor- und Nachteilen zu informieren.

In dem Planspiel befinden sich die teilnehmenden BerufsschülerInnen in einem fiktiven Szenario, in dem sie zum Beispiel die Rollen von Kunden, Verkäufern und Einkäufern übernehmen. In verschiedenen Lernstationen haben sie die Möglichkeit sich mit dem Produkt Palmöl umfassend zu beschäftigen sowie dessen Vorzüge und Risiken aus verschiedenen Perspektiven kennenzulernen. Neben Informationen über palmölhaltige Produkte und globale Lieferketten steht insbesondere die Sensibilisierung für die Folgen des Anbaus für die Umwelt und die in den Anbaugebieten lebenden Menschen im Vordergrund. Die BerufsschülerInnen erarbeiten sich außerdem nützliches Wissen über verpflichtende und freiwillige Kennzeichnung von Konsumgütern.

Der durch das Planspiel geförderte Perspektivwechsel nimmt eine tragende Rolle im Bildungskonzept einer nachhaltigen Entwicklung (BNE) ein. Berufsschüler sind hinsichtlich des Themas Palmöl eine besonders interessante und wichtige Zielgruppe, da sie direkten Kundenkontakt haben und damit Multiplikatoren sind. Das Planspiel soll Auszubildenden ihre Verantwortung in ihrem Berufsfeld aufzeigen und ihr Bewusstsein für den Nutzen der Entwicklungszusammenarbeit schärfen.

Bei der Konzeption des Planspiels greifen die Entwickler auf einen breiten Erfahrungsschatz zurück. Vergangene Planspiele des WILA Bonn wie „Tatort Wald“ und UNEP wurden mehrfach ausgezeichnet. Ein erster Testlauf startete im Frühjahr 2016, wobei das Planspiel zunächst an vier Schulen in Nordrhein-Westfalen und Bayern durchgeführt und anschließend evaluiert wurde. Seit 2017 steht das finale Planspiel dann für Berufsschullehrkräfte und weitere Interessierte auf der Webseite des WILA Bonn zum Download bereit.

Das Projekt wurde im Rahmen des Förderprogramms Engagement Global mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.

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